
Menschen oder KI schreiben lassen – wann sind ChatGPT & Co. sinnvoll?
Stellt man ChatGPT diese Frage, lautet der erste Antwortsatz: „Ob man Texte von einem Menschen oder einer KI schreiben lassen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.“ Darauf folgen Vor- und Nachteile eines menschlichen beziehungsweise künstlichen Text-Autoren.
So weit, so gut. Allerdings handelt es sich dabei um eine typische KI-Antwort: Es ist nicht falsch, trifft es aber auch nicht ganz. Denn die Antwort suggeriert ein Entweder-Oder – wie so oft liegt die Wahrheit jedoch irgendwo dazwischen. Natürlich gibt es Texte, die nur von einem Menschen geschrieben werden können – insbesondere dann, wenn es sich um persönliche Erfahrungen, um Expertise oder um Themen handelt, die nicht mal so eben online zu recherchieren sind. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass man in anderen Fällen die KI einfach machen lassen sollte – aus verschiedenen Gründen.
Inhaltliche Fehler und Google-Ranking
Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass man Fakten in KI-Texten doppelt überprüfen sollte, denn Large Language Models haben kein Konzept von Realität oder Wahrheit, sondern berechnen die Wahrscheinlichkeit von Wortfolgen. Ein Check ist zum einen relevant, um dem Leser einen Mehrwert zu bieten und ihn nicht in die Irre zu führen. Zum anderen haben korrekte oder eben nicht korrekte Inhalte Auswirkungen auf das Google-Ranking, das man mit seinem Text ja in der Regel verbessern will. Wer nicht existente oder falsche Fakten präsentiert, riskiert eine Abstrafung durch Google – darunter fällt auch die regelmäßige Veröffentlichung ungeprüfter KI-Texte rein zur Ranking-Optimierung.
Der menschliche Touch
Es gibt darüber hinaus noch weitere Aspekte, die unerlässlich sind, um aus einem KI-Text einen guten Text zu machen. Zwar werden KI-Text-Generatoren stilistisch immer besser und klingen teilweise auf den ersten Blick menschlich, lesen sich im Vergleich aber häufig immer noch fad und austauschbar. Das trägt auf Dauer nicht unbedingt dazu bei, dass der Leser bei der Stange bleibt; insbesondere deswegen, weil ein persönlicher Stil und eine lebhafte Ansprache fehlen. Kreative Formulierungen machen einen Text zusätzlich lesenswert, hier hapert es bei der KI nach wie vor ziemlich. Gern werden Phrasen stattdessen vielmehr wiederholt, was den Text zusätzlich langweilig macht.
Eine stilistische Schwierigkeit, die Sprachmodellen wie ChatGPT außerdem immer wieder unterkommt, ist die Ähnlichkeit der Satzlänge, teils sogar Absatzlänge, in einem Text. Menschliche, natürlich klingende Texte bestehen aus unterschiedlich langen Sätzen – etwas, das man schon im Deutschunterricht der Grundschule lernt. Die Satzlängen-Monotonie einer KI wirkt dagegen eher einschläfernd und ist wenig pointiert.
KIs sind zudem auch etwas schwerfällig darin, einen Text zu einem bestimmten Thema mit anschaulichen, auflockernden Beispielen zu bestücken. Mal abgesehen davon, dass eine KI auch keine eigenen Beispiele aus der echten Welt kennt, sondern diese teils halluziniert. Allerdings liegt unter anderem in solchen Absätzen die besondere Würze eines Textes.
KI-Text mit menschlichem Finish
Die Antwort auf die Frage, wann ein Text von einer KI geschrieben werden sollte, ist derzeit also wie folgt: Sofern Inhalt und Absicht des Textes nicht explizit einen Menschen voraussetzen, kann er von einer KI erstellt werden. ABER das Ergebnis muss man dennoch selbst prüfen und nachbearbeiten. Das gilt nicht nur in sprachlicher Hinsicht, um den Text für das Publikum lesbarer zu machen, sondern insbesondere auch für den Inhalt. Wer seine Texte für die Leser persönlicher und ansprechender gestalten möchte, sollte zusätzlich beispielsweise ein paar Absätze aus eigener Erfahrung einbauen. Das muss allerdings stilistisch alles zueinander passen.
Zwar gibt es mittlerweile auch Converter, die einen KI-geschriebenen Text in einen vermeintlich menschlich klingenden umschreiben – aber in dem Fall hat man es eben erneut mit einer Maschine zu tun, die eine überzeugende Integration von menschlichem Stil und sinnvollem Inhalt aktuell kaum hinbekommt. Auch hier gilt daher: selbst drüber schauen.
Haben Sie Ihre Texte von einer KI erstellen lassen, sind sich aber stilistisch unsicher? Fehlt Ihnen die Zeit für einen Faktencheck? Wenn Sie lieber Input statt Prompts liefern, dann lassen Sie uns sprechen.. Ich passe Ihre KI-Texte nach Ihren Wünschen an.